Die marokkanische Badr-Mosche war am 16. Mai der Gastgeber für die Teilnehmer des „Runden Tischs der Religionen“. Auch neuapostolische Glaubensgeschwister waren der Einladung von Imam Said Bettioui gefolgt.
Die zwei Vertreter der Neuapostolischen Kirche aus Neu-Isenburg hatten am Abend des 16. Mais gut daran getan, keine Socken mit Löchern anzuziehen. Als sie gegen 18:30 Uhr bei der marokkanischen Badr-Mosche ankamen, wurden sie von Herrn Rakahli freundlich daran erinnert, ihre Schuhe auszuziehen, bevor sie den bis auf den kunstvollen Teppich schlicht wirkenden Raum betraten.
An diesem Montagabend trafen sich die Vertreter sämtlicher Religionen aus Neu-Isenburg zum „Runden Tisch der Religionen“ – das erste Mal seit Corona wieder in Präsenz. Auch der frisch gewählte der Bürgermeister der Stadt, Dirk Gene Hagelstein, und die Vertreterin des Integrationsbüros, Anna-Katharina Honecker, waren dabei. Letztere moderierte die Runde.
Gespräche bei Köstlichkeiten
Zunächst gab es eine kurze Vorstellungsrunde, bei der auch Bürgermeister Hagelstein seinen religiösen Hintergrund erläuterte und dadurch den durch respekt- und liebevollen Umgang in dieser Runde untermauerte. Frau Honecker gab die Ergebnisse der letzten Abstimmung zur zukünftigen Ausgestaltung bekannt. Während die Teilnehmer diskutierten, ob und wie die nächsten Veranstaltungen, die zum Teil schon vor Corona geplant waren, stattfinden sollen, wurden den Gästen marokkanische Köstlichkeiten angeboten und aromatischer Minztee gereicht.
Ob das leckere Essen dafür verantwortlich war, dass der Stuhl eines teilnehmenden Pfarrers plötzlich zusammenkrachte, konnte nicht geklärt werden. Zum Glück wurde niemand verletzt und ein neuer Stuhl war schnell organisiert.
Offen für Menschen, die Schutz brauchen
Seit dem 24. Februar sind auch Geflüchtete aus der Ukraine in Neu-Isenburg. Der Bürgermeister erklärte, wie diese sich registrieren müssen und Hilfen beantragen können. Er erläuterte das Konzept der Gemeinschaftsunterkunft, die neu zur Verfügung gestellt worden sei. Engagierte Neu-Isenburger hätten beispielsweise Eltern-Kind-Sport, Sprachkurse, Spielekreise und Kaffeenachmittage organisiert sowie Begegnungstreffen in Schulen.
Es seien vermehrt Stimmen laut geworden, die behaupteten, dass die Ukrainer besser behandelt würden als die Menschen, die 2015 als Geflüchtete nach Deutschland kamen, erzählte der Bürgermeister und stellte Fakten klar. Er rief die Vertreter der Religionen auf: „Lasst uns jede Form von Hass und Spaltung im Keim ersticken. Wer hier anklopft und Schutz braucht, der wird in Neu-Isenburg den Schutz bekommen, den er braucht!“ Dafür erntete er zustimmenden Beifall von allen.
Priester Steffen Bartsch von der Neuapostolischen Kirche machte noch auf das 100-jährige Jubiläum ihrer Gemeinde im nächsten Jahr aufmerksam, zu dem die Mitglieder aller Konfessionen gerne eingeladen sind.
Die Gläubigen konnten sich dann bei Tee, Kaffee und marokkanischen Spezialitäten noch etwas austauschen, bevor sie nach Hause fuhren.
linke Seite vorne Priester Bartsch, linke Seite hinten Imam Said Bettioui, rechte Seite vorne Bürgermeister Hagelstein
9. Juni 2022
Text:
Katrin Löwen
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