Am Sonntag, den 23. April 2023, fand in der Gemeinde Frankfurt-Höchst ein Gottesdienst statt, in dem das Sakrament der Heiligen Wassertaufe dem kleinen Gabriel Elia gespendet wurde. Priester Andreas Rother diente mit dem Bibelwort aus 1. Timotheus 1,15: „Christus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.“ In seinem Dienen zeigte der Priester „den Weg zu Gott“ in fünf Schritten.
Auch wenn in der Gemeinde Taufen nicht allzu selten sind, so der Priester zu Beginn seines Dienens, sei eine Taufe immer wieder ein ganz besonderer Augenblick. Beim Betreten der Kirche habe er bereits die freudige Spannung gespürt.
Saulus wird zu Paulus
Das Bibelwort handelt von einem Mann, der sich selbst als den ersten der Sünder benennt, der sich hat auch taufen lassen unter ganz besonderen Umständen. Es gehe um einen „ziemlich miesen Kerl“, der den Weg zu Gott zeige, erklärte Priester Rother. Auf dem Weg nach Damaskus sehe dieser Mann ein Licht vom Himmel und höre eine Stimme. Er werde gefragt: „Warum verfolgst du mich?“. Die Stimme, die er hört, sei die Stimme Jesu. Der Mann habe zurückgefragt: „Was soll ich tun?“ und die Anweisung erhalten, zu einem Christen zu gehen, der ihn taufen soll. Wir kennen diesen Mann unter zwei Namen; sein hebräischer Name lautet Saulus.
1. Begegnung suchen und finden
Saulus habe auf dem Weg nach Damaskus eine Begegnung mit Gott gehabt. Die Eltern des Täuflings hätten ebenfalls eine Begegnung mit Gott gehabt; er hat ihnen ein Wunder, ein Kind geschenkt.
Im Leben müsse man manchmal nach der Begegnung mit Gott suchen, erklärte der Priester, beispielsweise nach einer Begegnung im Wort und im Sakrament.
2. Berufung erkennen und annehmen
Für Saulus habe die Begegnung mit Gott einen Effekt gehabt. Er habe die Begegnung als eine Berufung wahr- und angenommen. Ihm sei deutlich geworden, dass er vom Mutterleib an auserwählt war, den Menschen das Evangelium Christi zu bringen.
Die Eltern des Täuflings seien auch auserwählt und berufen, sich um die neue kleine Seele zu kümmern. Man denke manchmal bei dem Begriff Auserwählung, dass es etwas Besonderes sei. Eltern zu sein sei schon etwas Besonderes, aber kein Privileg im Sinne von „Luxus“, sondern es sei eine Aufgabe, sagte der Priester.
Christen heute seien berufen und sollen sich - wie die Eltern - um Seelen kümmern. Zunächst um die eigene Seele, dann um die Seelen der Mitmenschen und im Friedensreich um die Seelen ganz vieler Menschen.
3. Bereitschaft, sich neu zu orientieren
Als Saulus das Erlebnis in Damaskus gehabt habe, stellte er die Frage: „Was soll ich tun?“. Er sei bereit gewesen, sich und sein Verhalten zu verändern.
Wenn ein Kind da ist, dann sei es vollständig von seinen Eltern abhängig. Die Eltern des Täuflings kümmern sich mit Liebe und Zugewandheit um ihr Kind und stellen sich täglich mehrfach die Frage: „Was soll ich tun?“.
Für die Christen bedeute die Bereitschaft, dass sie sich die Fragen stellen wollen: „Was soll ich tun? - Wer bin ich? Was will ich sein? Und was muss ich tun, um das zu werden, was ich sein will?“.
4. Bekehrung aus der Neuorientierung
Aus der Bereitschaft heraus, sich neu zu orientieren, komme die Bekehrung. Bei Paulus sei diese sprichwörtlich. Man spreche von der „Bekehrung des Saulus zum Paulus“.
Die Eltern des Täuflings erlebten eine Art Bekehrung, da ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt ist. Nichts sei, wie es vorher war, und ihr Leben drehe sich nun nur noch um das Kind. Ihr Leben habe einen neuen Schwerpunkt bekommen.
Im Glaubensleben sei es ähnlich. Das Leben bekomme einen neuen Schwer- und Mittelpunkt. Es drehe sich nicht mehr nur um die Erfüllung der eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Augenblicksimpulse, sondern um die Fragen: Wo will ich hin? Wo ist mein Ziel? Manchmal kommen wir von unserem Weg ab, was man als Sünde bezeichnet. Das Wort Sünde könne auch mit „Zielverfehlung“ übersetzt werden. Auf dem Weg zu einem Ziel müsse man sich also immer wieder bekehren.
5. Bekenntnis leben
Paulus sehe sich selbst als einen der Geringsten. Aber wenn man sich die Bibel anschaue, dann sei er, gemessen an seinen Hinterlassenschaften, einer der größten Apostel. Das, was Paulus an Lehre und Erklärungen hinterlassen hat, sei ein gigantisches Bekenntnis zu Jesus Christus.
Das Bekenntnis der Eltern des Täuflings berührte den Priester sehr: Man will seinem Kind das Beste geben, was man hat. Dazu gehöre, das Kind in die eigene Beziehung zu Gott mit hineinzunehmen. Es gebe nichts Größeres, als zu wissen, dass jemand da ist, der das Kind genauso liebt, wie man es selbst liebt, und immer für es da sein wird.
Für das Glaubensleben bedeutet das Bekenntnis, dass man das Beste haben wolle und dass man das Beste nehmen könne, denn Gottes Liebe sei unerschöpflich. Wenn man dann von dieser Liebe erfüllt sei, wolle man in dieser Liebe handeln und sie weitergeben.
Der Heiland sorgt für dich
Nach der Predigt kamen die Kinder aus ihrem Unterricht ins Kirchenschiff, um gemeinsam das Sakrament der Heiligen Wassertaufe von Gabriel Elia zu erleben und anschließend das Heilige Abendmahl zu feiern. Die Kinder sprachen in ihren Unterrichten über den biblischen Namensvetter des Täuflings: den Propheten Elia. Genauso wie Gott sich um den Propheten Elia gekümmert hat, will er sich aus Liebe auch um uns und den Täufling sorgen. Zur Vorbereitung auf die Heilige Wassertaufe sang der Chor das passende Lied „Der Heiland sorgt für dich“.
Der Vielgeliebte
In der Ansprache zur Taufe betonte der Priester, dass Gabriel viel geliebt sei: von seinen Eltern, seiner Familie und von der gesamten Gemeinde. Die Gemeinde sei eine große Familie. Eine Familie sei nicht nur da, wenn gefeiert wird, sondern auch, wenn es einem schlecht geht. Der Priester rief der Gemeinde zu, dass man es nicht immer sehe, wenn es einem nicht gut geht, aber dass, wenn man Hilfe in der Familie sucht, man diese dort finden werde. Auch von Gott sei der Täufling geliebt; er werde immer für ihn da sein.
Nach dem Gottesdienst wurde die gesamte Gemeinde zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen.
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