1847 - Erste Versiegelung in Frankfurt am Main ↑
Der 1835 in Großbritannien berufene Apostel Thomas Carlyle hielt am 14. Oktober 1847 in Frankfurt am Main einen Gottesdienst in der Berger Straße im Stadtteil Bornheim. Dabei vollzog er das erste Mal in Deutschland die "apostolische Handauflegung", unter anderem an dem Marburger Theologen Heinrich Thiersch. Diese Segenshandlung bekam später unter der Bezeichnung "Heilige Versiegelung" als Mitteilung der Gabe des Heiligen Geistes den Status eines Sakraments.
Gemeinden entstehen ↑
Im Juli 1889 hält Apostel Georg Gustav Adolf Ruff in einer Remise in der Berger Straße 87 einen Gottesdienst, in dem drei Gläubige versiegelt werden. Die Remise wird zur ersten Versammlungsstätte. In einer Seitenstraße erwirbt man später ein Anwesen, in dem die Gemeinde Frankfurt-Ost bis heute ihren Standort hat. Von 1891 bis 1897 finden regelmäßig Gottesdienste in einem Raum im Hainer Hof 4 am Domplatz statt. Vorsteher der ersten Frankfurter Gemeinde ist Priester Ernst Schärtlein. Auch in der Wetterau entsteht eine Gemeinde: 1896 wird in Florstadt eine apostolische Gemeinde gegründet. Um 1900 wird in der Frankfurter Straße 35 in Bockenheim (heute Leipziger Straße) eine zweite Frankfurter Gemeinde ins Leben gerufen.
Ein Apostel für Frankfurt ↑
1906 ordiniert Stammapostel Hermann Niehaus im Saal des Turnvereins "Vorwärts" in der Frankfurter Schlossstraße den Apostelhelfer Johann Gottfried Bischoff zum Apostel für den Bezirk Frankfurt, zu dem auch die Gemeinden in Süddeutschland gehören. 1908 wird im Hinterhof der Moltkeallee 47, dem Wohnhaus von J.G. Bischoff, ein Gottesdienstlokal geweiht. 1918 gibt Apostel Bischoff für die Amtsträger des Frankfurter Bezirks den ersten "Circularbrief" heraus - ein Rundschreiben mit Anleitungen für die Amtsführung, geistlichen Abhandlungen und Erläuterungen zur Lehre, aus dem später das so genannte Amtsblatt, Vorlaufer der "Leitgedanken zum Gottesdienst", hervorging.
Wachstum in der Zwischenkriegszeit ↑
1924 und 1925 werden zwei große repräsentative Kirchen gebaut: die Kirche Frankfurt-Südwest 1924 in der Hufnagelstraße 37 und die Kirche Frankfurt-West 1925 in der Sophienstraße 50, deren säulengeschmückter Portikus heute noch steht. Auf dem Grundstück Sophienstraße 48 wird ein Wohnhaus erstellt, in dem die Verwaltung der Neuapostolischen Kirche untergebracht wird. Als der 1924 in Frankfurt zum Nachfolger von Stammapostel Niehaus bestimmte Apostel Johann Gottfried Bischoff 1930 die Leitung der Kirche übernimmt, wird Frankfurt zum Amtssitz des Stammapostels und ist bis 1960 Sitz der zentralen Kirchenverwaltung. 1925 zählt die Gemeinde F-Südwest 590 Mitglieder, die Gemeinde F-West 670 Mitglieder. Bis 1930 werden weitere Gemeinden im Stadtgebiet gegründet: F-Mitte, Goldstein, Schwanheim, Griesheim, Höchst, Oberrad und Niederrad, Praunheim, Nied, Eschersheim, Bonames, Riederwald und Fechenheim. Auch im Umland entstehen neuapostolische Gemeinden: Bad Vilbel (1919), Bad Homburg (1920), Echzell (1924), Kronberg und Neu-Isenburg (1928) sowie Bad Soden (1929).
Die Zeit des Nationalsozialismus - Zweiter Weltkrieg ↑
Aufgrund des von den Nationalsozialisten verhängten Werbeverbots verlangsamt sich das Wachstum der Gemeinden ab 1933. Jüdische Gemeindemitglieder sind gezwungen zu emigrieren, zu flüchten oder werden deportiert. 1944 wird die Kirche Frankfurt-West beschlagnahmt, die Gottesdienste finden im Flur der Kirchenverwaltung in der Sophienstraße 48 statt. Gegen Ende des Krieges wird ein Versammlungsverbot erlassen. Die meisten Kirchengebäude im Stadtgebiet werden durch Bombenangriffe zerstört oder beschädigt, nur die Kirchen in Praunheim und Fechenheim bleiben unversehrt.
Wiederaufbau - Gemeindewachstum in der Nachkriegszeit ↑
1946 wird das Versammlungsverbot aufgehoben, der Wiederaufbau zerstörter Kirchen beginnt. Am 5. August 1951 hält Stammapostel Bischoff in der Festhalle auf dem Frankfurter Messegelände in Anwesenheit aller Apostel einen Gottesdienst, der per Postkabel in die Bundesrepublik übertragen wird; ca. 14 000 Geschwister erleben den Gottesdienst vor Ort, rund 40 000 Gläubige können ihn in der Übertragung miterleben. Am Nachmittag findet ein Jugendgottesdienst in der Festhalle mit Stammapostelhelfer Heinrich Franz Schlaphoff aus Südafrika statt, an dem 15 000 Jugendliche teilnehmen. 1953 wird der Ältestenbezirk Frankfurt in drei Bezirke aufgeteilt: F-Ost, F-West, und F-Nord. Die Bezirke umfassen neben dem Frankfurter Stadtgebiet auch das benachbarte Umland.
Neuordnung der Frankfurter Stadtgemeinden ↑
1983 werden die 19 Gemeinden im Frankfurter Stadtgebiet wieder zu einem Kirchenbezirk vereint. Die außerhalb der Stadtgrenzen liegenden Gemeinden werden in den Bezirken Offenbach am Main und Bad Homburg zusammengefasst. In den 1990er Jahren werden Standorte in gemieteten Räumlichkeiten nach und nach aufgeben und in bestehende Gemeinden integriert: Niederrad, Oberrad, Sossenheim, Goldstein, Eckenheim, Bonames und Riederwald. 2011 wird der Standort Schwanheim aufgegeben. Die Gemeinden Eschersheim und Nordweststadt werden zur Gemeinde Frankfurt-Nord fusioniert. 2012 wird die Gemeinde Frankfurt-Südwest geschlossen, die Gemeinden Hofheim/Taunus und Neu-Isenburg aus dem Kirchenbezirk Mainz werden in den Frankfurter Kirchenbezirk integriert.
Pfingstgottesdienste ↑
Herausragende Ereignisse für den Bezirk Frankfurt stellten die Pfingstgottesdienste dar, die die Stammapostel in Anwesenheit vieler Bezirksapostel und Apostel in Frankfurt hielten. 1987 hält Stammapostel Hans Urwyler den Pfingstgottesdienst in der wiederaufgebauten Frankfurter Alten Oper. 1993 führt Stammapostel Richard Fehr den Pfingstgottesdienst in Frankfurt in der Jahrhunderthalle durch. Zuletzt konnten die Glaubensgeschwister aus dem Bezirk 2016 das Pfingstfest mit Stammapostel Jean-Luc Schneider im Congress Center der Messe feiern.
Ökumenische Aktivitäten ↑
2017 erhält die Neuapostolische Kirche in Frankfurt den Status eines unbefristeten Gastmitglieds in der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) Frankfurt. 2016 wird das damals wöchentliche stattfindende "Ökumenische Stadtgebet für Frieden und Versöhnung" in der Frankfurter Katharinenkirche erstmals von der Neuapostolischen Kirche geleitet.
Fusion der Kirchenbezirke Frankfurt und Bad Homburg ↑
Im Januar 2017 werden die Kirchenbezirke Bad Homburg und Frankfurt am Main zu einem Bezirk vereint, mit dessen Leitung Bischof Hartmut Vogel beauftragt wird. Im Oktober 2017 übernimmt Bezirksältester Lothar Basche die Leitung des Bezirks Frankfurt bis zu seiner Ruhesetzung im März 2021. Zum Jahreswechsel 2018 wurden die Neuapostolischen Kirchen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und Nordrhein-Westfalen zur Gebietskirche Westdeutschland unter Bezirksapostel Rainer Storck zusammengeschlossen.
Im Juli 2019 wurde der frühere Apostelbereich Südost aufgeteilt; seitdem gehörte der Bezirk Frankfurt zum Apostelbereich Ost, der bis Juni 2021 von Apostel Lindemann betreut wurde. Im Januar 2022 wurden die Bezirke Darmstadt, Frankfurt und Offenbach dem Apostelbereich Süd angeliedert.
Seit März 2021 leitet Hirte Christopher Groß den Kirchenbezirk Frankfurt, der mit zur Zeit 16 Gemeinden (Stand: Januar 2023) zum Arbeitsbereich Süd von Apostel Gert Opdenplatz zählt, dem Bischof Jürgen Kramer zur Seite steht. Größte Gemeinde im Bezirk ist die Gemeinde Frankfurt-Höchst mit über 500 Mitgliedern.
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