In der Vorbereitung auf den letzten Entschlafenengottesdienst dieses Jahres trafen sich am 26. Oktober einige Mitglieder der Gemeinde zu einem Spaziergang auf dem Südfriedhof. Bei einer Andacht wurde der Gemeindemitglieder und der Vielen gedacht, die dort seit der Gründung des Friedhofs vor gut 150 Jahren beerdigt wurden.
Als überlegt wurde, welche gemeinsamen Aktivitäten in der Gemeinde im letzten Abschnitt des Jahres möglich sind, wurde ein Spaziergang auf dem Frankfurter Südfriedhof vorgeschlagen, besonders im Hinblick auf den nahen Entschlafenengottesdienst. Der Friedhof liegt im Stadtteil Sachsenhausen auf dem Sachsenhäuser Berg und es befinden sich dort viele Gräber von Mitgliedern der Gemeinde.
So trafen sich am Samstag. den 26. Oktober, bei wunderschönem Herbstwetter etwa 20 Gemeindemitglieder am Haupteingang des Südfriedhofs. Es ging ohne eine geplante Route los. Immer wusste jemand von einem bekannten Grab in der Nähe des Weges, das man dann in stillem Gedenken aufsuchte.
An einem der Gräber hielt ein Priester der Gemeinde eine Andacht. Er blickte zurück auf die Geschichte des Friedhofs, der 1868 gegründet wurde. Sein Vorgänger war ein Friedhof in der Nähe des Mains. Auf diesem durften aber nur Gläubige einer bestimmten christlichen Glaubensrichtung bestattet werden, eine Form der Ausgrenzung auch im Tod.
Kurz nach Gründung des Südfriedhofs brach der deutsch-französische Krieg 1870/71 aus und es wurden viele Soldaten, die in diesem Krieg zu Tode kamen, dort beerdigt. Der erste und der zweite Weltkrieg ließ im letzten Jahrhundert viele Gräber von Menschen verschiedener Glaubensrichtungen entstehen, die heute schon gar nicht mehr aufgesucht werden können, da ihre Zeit abgelaufen ist. So wurde in dem abschließenden Gebet nicht nur der Gemeindemitglieder, sondern aller derer gedacht, die seit der Gründung des Friedhofs dort beerdigt wurden.
3. November 2019
Text:
Bernd Klimmek
Fotos:
M. Löffler
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