Am Sonntag, den 7. November 2021 fand in der Neuapostolischen Kirche in Bad Homburg ein „Konfirmandensonntag“ für alle Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 2022 aus den Gemeinden des Kirchenbezirks Frankfurt statt. Am ersten Sonntag im November wird in neuapostolischen Gemeinden auch Gottesdienst für Entschlafene gefeiert. Somit hatte der Sonntag für die Konfirmanden ein besonderes und tiefgehendes Gepräge.
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden bereiteten sich in ihren jeweiligen Konfirmandengruppen auf diesen Gottesdienst vor. Unter der Woche wurde bezirksweit in allen Konfirmandenunterrichten die Lektion „Entschlafenengottesdienst“ besprochen und dadurch ein besonderes Augenmerk auf diesen Sonntag gelegt.
Näheverhältnis zu Gott erleben
Geleitet wurde der Konfirmandengottesdienst von Bezirksevangelist Peter Blum, der im Rahmen seiner Aufgaben in der Bezirksleitung auch für die Kinderseelsorge zuständig. Zu Beginn dankte er der Kirchengemeinde Bad Homburg, die ihre Kirche an diesem Sonntag gerne zur Verfügung gestellt hatte, um diesen besonderen Gottesdienst für die Konfirmanden zu ermöglichen.
Die Predigt stand unter der Überschrift „Hilfe für die Elenden und Armen“ und basierte auf dem Bibelwort Psalm 22, Vers 27 „Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; und die nach dem Herrn fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben“.
Zunächst wurde Natürliches und menschliches Elend und Not anhand einiger konkreter Beispielen für die jungen Gläubigen veranschaulicht. Der Bezirksevangelist übertrug dieses Elend aber auch auf die geistliche Ebene. Er sprach von "seelischem Elend", dem Seelen ausgesetzt sind, die permanente Anfechtungen und das damit einhergehende Spannungsverhältnis zwischen Gut und Böse erleben. So befinden sich die Seelen in einem inneren Kampf und glauben, dass sie in einer großen Distanz zu Gott sind. Seelen, die in die Ewigkeit ziehen mit dem Empfinden sich „elend“ zu fühlen, gemobbt, ungeliebt, ungewollt, etc. Sie könnten vielleicht denken „ich bin so weit entfernt von Schönem, von Wärme und Liebe von Gott.“ Denen ruft unser Herr Jesus Christus heute zu: „Liebe Seele, ich will dir Gutes tun!“
Gott bietet Erlösung für alle Menschen, auch im Jenseits
Ein Priester aus der Gemeinde Frankfurt-Nord führte in seiner Predigtzugabe aus, dass der liebe Gott alle zu sich holen möchte: Alle Seelen, egal wie gebrochen, wie traurig, wie müde oder ungeliebt sie sich fühlen. Es sei zwar für uns Menschen unvorstellbar, dass unser Himmlischer Vater heute an diesen Seelen in der jenseitigen Welt Hilfe und Erlösung anbieten möchte, doch Gott vermöge dieses und wolle es auch tun. Aber Seelen gehen genauso, wie sie gelebt haben in die Ewigkeit. Sie können sich beispielsweise nicht vorstellen an Gott zu glauben, sind zu stolz zuzugeben, dass sie unrecht hatten und dass es nach dem Tod noch etwas gibt oder sind unversöhnlich. Diese Seelen suchen vielleicht eine „helfende Hand“, um sich dem Glauben zu Gott zu öffnen. Er rief die Gläubigen dazu auf, an diesem besonderen Tag, durch Gebet und Liebe diese helfende Hand auszustrecken.
Austausch zwischen den Konfirmanden aus verschiedenen Gemeinden
Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die anwesenden Konfirmandinnen und Konfirmanden noch die Möglichkeit, sich über den Gottesdienst auszutauschen, Empfindungen oder Fragen zu teilen und zu besprechen. Am Ende fanden sich alle im Raum der Stille zusammen und jeder konnte für sich, diesen Konfirmandensonntag und Gottesdienst für Entschlafene ausklingen lassen.
Hintergrund: Was ist ein Gottesdienst für Entschlafene?
Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod gehört zu den Grundlagen christlichen Glaubens. Neuapostolische Christen glauben zudem daran, dass auch Verstorbenen geholfen werden kann. Die durch das Opfer Christi erwirkte Erlösung ist nicht nur auf die Lebenden beschränkt, sondern reicht bis in die Bereiche der jenseitigen Welt.
Gottesdienste für Entschlafene feiern neuapostolische Christen jährlich drei Mal. Sie finden weltweit in allen Gemeinden am ersten Sonntag im März, Juli und November statt. In den Gemeinden wird in diesen Gottesdiensten der Entschlafenen in besonderer Weise gedacht. In persönlichen und gemeinsamen Gebeten wenden sich die Gottesdienstteilnehmer den Toten zu, die sie der gnädigen Allmacht Gottes anempfehlen.
Ein besonderes Gedächtnis
Diese Glaubenspraxis beruht auf Hinweisen aus der Heiligen Schrift. Aussagen der Bibel über die Auferstehung und ein ewiges Leben gehören zu ihren zentralen Botschaften. Ebenfalls ist ein Leben nach dem Tod in der Bibel bezeugt. Der Jenseitsglaube neuapostolischer Christen basiert auf diesen biblischen Hinweisen und ist untrennbar verknüpft mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi.
Hinweise aus der Bibel
Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod war schon zur Zeit des Alten Testaments vorhanden. Bereits damals glaubten Menschen an die Hilfe des Gebetes zu Gunsten Entschlafener. Im Neuen Testament gehört der Glaube an ein ewiges Leben zum Kern des Evangeliums. Jesus Christus ging nach seinem Kreuzestod in die Bereiche der Entschlafenen und predigte "den Geistern im Gefängnis" (vgl. 1. Petrus 3, 19). Apostel Paulus erwähnt in seinem ersten Brief an die Korinther, dass sich gläubige Christen für die Toten taufen ließen (vgl. 1. Korinther 15, 29).
Der Jenseitsglaube
Weiterführende Informationen über das Entschlafenen-Wesen in der Neuapostolischen Kirche lesen Sie im Katechismus der Neuapostolischen Kirche
Konfirmandensonntag und Gottesdienst für Entschlafene in der Neuapostolischen Kirche in Bad Homburg
11. November 2021
Text:
Patrick Makarowski
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