„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“
„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“ Mit diesen Worten aus Philipper 4, 6 begrüßte Bischof Jürgen Kramer die Gottesdienstteilnehmer am Sonntag, den 28.06.2020, in der Gemeinde Neu-Isenburg. Damit verband er den Rat, im Gebet und Flehen zu Gott zu kommen – mit allen Dingen: Nehmen wir uns ein Kind zum Vorbild: Es überlegt vorher nicht, was es seinen Eltern sagt, es sagt ihnen einfach alles. Wir dürfen unserem himmlischen Vater alles sagen, egal ob es das Vergangene, Gegenwärtige oder Zukünftige betrifft.
Der Aufforderung von Apostel Paulus sollten wir in unserem Beten mehr Gewicht verleihen: Danksagung! Als Frucht eines gläubigen Gebets kann besonderer Friede in der Seele einziehen.
Grundlage für den Gottesdienst war das Wort aus Philipper 4, 19: „Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“. Es bestand ein besonderes Verhältnis der Gemeinde in Philippi zu dem Apostel. Er dankt in seinem Brief, gibt aber auch seiner Sorge Ausdruck, dass sich die Anvertrauten von Jesus Christus entfernen. Die Warnungen des Apostels gelten für uns auch heute noch:
- Zweifel: Es ist normal, dass ein Jünger Christi auch Leiden wie sein Meister erfährt. (Phil 1,29.30). Problematisch wird es, wenn Zweifel sich ungehemmt ausbreitet und wir nichts mehr dagegen tun wollen oder können. Zweifel kann aber auch hilfreich sein, um sich mit dem Glaubensleben zu beschäftigen um danach fester gegründet zu stehen.
- Unzufriedenheit: Das war schon beim Volk Israel mehrfach zu beobachten. Nicht nur wegen der Umstände, sondern auch gegen jene, die Gott gesandt hatte. Auch in unserer Zeit sehen wir manches, was Unzufriedenheit im Herzen aufkommen lassen kann. Lasst uns darauf achten, dass wir das „Un-“ vergeben können, damit die „-zufriedenheit“ in unserem Herzen den Ton angibt.
- Spaltung: In manchen Situationen denken die Einen, sie hätten die beste Lösung; diese wollen sie dann auch durchsetzen. Andere versuchen um jeden Preis einen anderen Lösungsweg als den einzig Wahren zu deklarieren. Paulus ermahnt uns, eins zu bleiben in Christus (Phil 4, 2). Das kostet manchmal Kraft – das Bestreben um Einheit lohnt sich aber immer!
Besonders im Hinblick auf die Vorbereitung des Gottesdienstes für Entschlafene geht es darum, dass wir uns unserer Aufgabe bewusst werden:
- Dem Frieden soll alles andere weichen
- Barmherzigkeit in der Seele soll zu Taten treiben
- Unsere Erwartung auf die Wiederkunft Jesu Christi soll ein starkes Signal sein, welches wir in die Ewigkeit senden: Der Herr ist da und er lädt alle ein.
Zum Schluss des Gottesdienstes griff der Bischof die Gedanken aus Psalm 23 auf: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“.
Bilder: Jessica Krämer