Die Einschränkungen im Zusammenhang mit Corona bringen es mit sich, dass die Konfirmation 2020 in Frankfurt–West in zwei Etappen stattfinden muss. Während Max sein Gelübde am 27. September abgelegt hatte, folgten ihm am Samstag, 24. Oktober, seine beiden Mitkonfirmanden Fabio und Noam.
Im Gespräch in der Sakristei vor dem Gottesdienst mit dem Bezirksältesten Basche sprach Noam bedauernd davon, dass einige seiner Angehörigen krankheitsbedingt absagen mussten und dass auch die geplante Feier auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben wurde. Das, so stellte der Bezirksälteste an den Anfang des Gottesdienstes, sagte er aber nicht bedrückt, vielmehr fügte er hinzu: „Es kommt aber auf den Segen an!“
In dem vom Stammapostel gegebenen Bibelwort Hebräer 8, 10 ist von einem Bund die Rede, den Gott „nach diesen Tagen“ schließen will. Grundsätzlich, so der Bezirksälteste, sei ein Bundesschluss eine gemeinsam übernommene Verpflichtung unter Gleichgesinnten – wenn auch nicht unbedingt auf Augenhöhe. So schloss Gott mit dem Volk Israel einen Bund, sicherte diesem seine Treue zu und erwartete dafür deren Treue, ablesbar an dem Einhalten seiner Gebote. „Nach diesen Tagen“ schließt Gott einen neuen Bund,nunmehr mit Menschen aus allen Völkern, Nationen, Sprachen und Hautfarben. Sie übernehmen als Verpflichtung unter Gleichgesinnten den Glauben an Jesus Christus, sichtbar gemacht durch das Halten des Gebotes Jesu, Gott über alles und den Nächsten wie sich selbst zu lieben.
Sein Leben danach auszurichten erinnerte den Bezirksältesten an einen Sportler, der sich auf einen Wettkampf vorbereitet. Dazu muss er zwei Vorbedingungen erfüllen: Regeln einhalten und sich intensiv vorbereiten. Der Siegespreis, wie ihn Apostel Paulus nennt, ist die ewige Gemeinschaft mit Gott. Die Strecke, die bis dahin zurückzulegen ist, bezeichnet die Nachfolge Jesu. Das Doppelgebot Jesu steht für die Regel, die einzuhalten ist. Und zur Vorbereitung, die am besten in Gemeinschaft geschieht, gehört das Üben dessen, was stärkt – und das Verzichten auf das, was schwächt.
Das überzeugte "Ja" der beiden Buben auf die Frage des Bezirksältesten, ob sie nun in diesen Bund eintreten möchten, war auch ohne Mikrofon bis auf den letzten Platz zu hören.