Am Sonntag, 4. September 2022 besuchte Bischof Jürgen Kramer die Gemeinde Frankfurt-West und spendete in diesem Gottesdienst den Geschwistern Eberhard und Tamara Suerken den Segen zu ihrer Goldenen Hochzeit. Er diente mit einem Wort aus Psalm 73, das auch die Geschwister Suerken als überaus geeignet für diesen Tag empfanden.: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich an deiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“ (Ps. 73, 23.24)
Der Bischof berichtete lächelnd von den Vorbereitungen zu diesem Gottesdienst und über den Einklang zwischen den Goldhochzeitern und ihm, nicht nur beim Wort sondern auch bei der Auswahl des Eingangsliedes „Mit dir, o Herr, verbunden fühl ich mich nie allein“ (Gesangbuch 189).
Alle Anwesenden seien mit Erwartungen ins Haus des Herrn gekommen, dass Gott sich kümmert und dass er den Segen zur Goldhochzeit spendet. Bei allen Gedanken und Wünschen vor diesem Tag solle aber vorrangig die Sensibilität und auch den Wunsch bewahrt werden: „Gott, berühre meine Seele“
Gott ist und bleibt bei mir
Der Bischof ging dann auf das Bibelwort ein. Der Psalm 73 wird auch als Psalm Asafs bezeichnet. Er schildert die Klagen Asafs, der unter viel Drangsal, Anfeindung, Kummer und Sorge litt. Um ihn sah er nur Sorgen und Plage früh und spät, sah aber auch, wie die anderen Menschen gleichgültig und achtlos in „Saus und Braus“ lebten, nicht auf Gottes Gebote achteten und es ihnen scheinbar gut ging. Er versuchte das zu begreifen, es gelang ihm aber erst, als er seinen Blick von sich lenkte und in den Tempel ging, um mit Gott zu reden. Dort verstand er plötzlich, dass das Ende für diejenigen, die sich von Gott abgewandt hatten, ein Ende mit Schrecken würde. Im Erkennen, dass Gott in allem bei ihm war und ist, wurde es für Asaf leichter, seinen Weg anzunehmen. Er durfte verstehen: Gott ist in allem bei mir, und Gott bleibt auch bei mir.
Bischof Kramer lenkte den Blick der Gemeinde auf die heutige Situation, die durchaus ähnlich sei und immer wieder straucheln lasse und die Frage aufwerfe: "Gott, weshalb passiert gerade mir das? Ich tue doch alles für dich und bin treu." Ähnlich wie Asaf ergehe es also auch heute Menschen. Es gebe Menschen, die nur ihren eigenen Vorteil sehen und nicht nach Gott fragen. Das eigene Leben aber sei angefüllt mit Sorge und Not. Da sei der Gedanke nicht fern, dass man strauchelt, weil man Gott nicht mehr versteht. "Natürlich haben wir die Gewissheit, dass es Gottes Werk ist, an dem wir stehen", sagte der Bischof. "Wir erleben aber dennoch Unzulänglichkeiten, Schwächen und Unglaube. Dann stehen wir ratlos vor Gott und fragen: Was soll das alles?"
Zwei Möglichkeiten zeigte der Bischof auf, wie man mit diesen Gedanken umgehen könne. Man könne sich umdrehen, weggehen und endgültig Adieu sagen. Das wäre eine Trennung von Gott. Auch die Emmaus-Jünger hatten sich abgewandt und waren gegangen. Aber da war ein großer Unterschied. Sie haben zwar die Welt nicht mehr verstanden, aber sie haben dennoch den Herrn lieb behalten. Und sie durften erleben, dass der König, Jesus, unterwegs ist und den Seinen nachgeht. Und er bleibt bei den Seinen solange, bis sie ihn verstanden haben. Wichtig sei nur, dass man dem Herrn alle Sorgen, Nöte und Probleme erzähle und die Verbindung zu ihm aufrecht erhalte. "Wir werden noch öfter fallen, aber wir sollten trotz aller Enttäuschung auf den Herrn zugehen und geduldig sei", sagte der Bischof. "Der Heilige Geist lässt uns wissen und mahnt, dass es Vielen zwar ebenso schlecht geht, weil sie nicht verstehen, aber wir uns trotzdem nicht von Gott abwenden sollen." Der Heilige Geist werde auch zu den Unvollkommenen sprechen. Das Wort „dennoch“ sei auch ein Wort von Gott, das uns seine Liebe und Fürsorge immer wieder aufzeigt und hilft, zu verstehen. „Dennoch bleibe ich bei dir, trotz aller deiner Missverständnisse und Klagen. Ich weiche nicht“. Der Bischof beendete seine Predigt dann mit zwei Worten: DANKE GOTT!
Verbundenheit
Der Vorsteher der Gemeinde, Priester Saur, wurde zum Mitdienen gerufen und bereitete das Heilige Abendmahl vor.
Er ging auf das Eingangslied ein, indem die Gemeinde gesungen hatte: „Mit dir, o Herr, verbunden“. Das Wort „Verbundenheit“ fiel ihm dabei besonders auf. Verbundenheit mit Gott sei das Fundament des Lebens. Priester Saur verwies auf Jakob. Er sei auf der Flucht gewesen, alles ging drunter und drüber, aber dann sah er im Schlaf die Himmelsleiter, an der die Engel auf und nieder stiegen. Dieser Traum verstärkte in ihm die Gewissheit: Gott hält Verbindung zu mir.Und er verstand und blieb treu. Heute sei es nun die Aufgabe der Gläubigen, im Gespräch mit Gott zu bleiben. Gott komme einem auf der Himmelsleiter entgegen, und er bleibe bei einem, auch wenn man Fehler macht.
Dies führe zum Heiligen Abendmahl. Am Gleichnis des verlorenen Sohnes schließe der Herr auf, dass der Vater barmherzig ist, egal welche Fehler seine Kinder gemacht haben. Die Verbindung zu Gott stehe über allem.
Alle eure Sorgen werft auf ihn
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls wandte sich der Bischof dem goldenen Hochzeitspaar zu. Ein kleiner Chor mit Flötenbegleitung trug das Wunschlied der beiden vor. Anschließend erzählte der Bischof, dass er und das Paar sich bereits über viele Jahre hinweg gut kennen. Er habe in dieser langen Zeit immer wieder bei Begegnungen die große Dankbarkeit des Paares für Gottes Hilfe, Schutz und Segen erlebt. „Euer Kennenlernen vor fast 50 Jahren war zunächst geprägt von einem Pendeln zwischen den jeweiligen Wohnorten Bielefeld und Offenbach. Mehr und mehr wurde dann klar, dass es eine Zusammenführung geben muss, weil ihr zusammen sein wolltet. Dies mündete in der Hochzeit vor 50 Jahren.“
Der Bischof beschrieb dann die Stationen in der Ehe, wo Gott stets spürbar da gewesen sei. Daraus sei eine große Dankbarkeit der Beiden erwachsen. Dankbar waren und sind sie für die Familie, dankbar dafür, dass sie Miteinander 50 Jahre den Weg gemeinsam gehen durften, dankbar auch für die Bewahrung der Söhne, die einige Zeit lang ihren Dienst in gefährlichen Regionen versahen. „Euer beider Kennzeichen“, führte der Bischof weiter aus, „ist eure Zugewandheit und euer Einbringen in allen Situationen und auf allen Stationen eurer Gemeinschaft. Egal ob bei der Arbeit im Verlag, ob bei der Pflege der Mutter oder dem Dienst in der Gemeinde. Ihr wart immer da und habt euch eingebracht in der Gemeinschaft. Heute nun ist euer Vertrauen und die Dankbarkeit gegenüber Gott fest und unerschütterlich, denn ihr habt erlebt, dass Gott da war in Höhen und Tiefen. Ihr habt nicht nur euch an der Hand gehalten und getragen in Allem, ihr seid auch an Gottes Hand geblieben in allen Verhältnissen.“
Für den weiteren Weg gab der Bischof dem Goldpaar das Wort aus 1.Petr. 5, 7 mit: „Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“ Er schloss mit den Worten: „Dient weiter mit eurer Kraft, ob groß oder klein. Werft eure Sorgen auf den Herrn. Gott wird für euch sorgen.“ Anschließend empfingen die Geschwister Suerken den Segen zu ihrer Goldenen Hochzeit.
Nach dem Schlusssegen beendeten Chor und Orchester den Gottesdienst mit dem schönen Lied aus der Chormappe: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibet, der bleibet in ihm“.
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