Bei seinem Besuch der kleinsten Gemeinde in der Wetterau in Echzell-Bingenheim holte Bischof Kramer zunächst jeden dort ab, wo er sich emotional befand. Die, die voller Freude und Begeisterung, bereichert durch freudige Ereignisse der letzten Tage standen, genauso wie solche, die belastet durch Sorge und Not nach Trost und Stärkung Ausschau hielten. Letzteren gab er als Trost mit, dass die Sterne immer am hellsten leuchten, wenn die Nacht am dunkelsten ist. Den besonders Glücklichen versicherte er, dass man irdische Freuden und Möglichkeiten genießen und wertschätzen darf und soll, aber sich ein jeder bemühen möge, diese nicht an die erste Stelle des Denkens, Fühlens und Handelns zu stellen.
Das Bibelwort aus Matthäus 18,20 „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“, setzt voraus, dass wir auch die Nähe des Herrn suchen, führte der Bischof weiter aus. Dessen möge man sich besonders beim Gebet bewusst sein.
Prioritäten überprüfen
„Woran hängt mein Herz?“ helfe, die richtigen Prioritäten zu setzen. Beten wir um einen Lottogewinn und irdisches Wohlergehen oder liegt der Schwerpunkt unserer Gebete auf der Bitte um das Heil der Seele? An den täglichen, persönlichen Schwerpunkten könne man leicht erkennen, woran das Herz hängt. Er ermunterte jeden, seine Prioritäten zu überprüfen und auch das Gebet danach auszurichten.
„Finden wir noch ausreichend Zeit für das ernsthafte Gebet oder lässt der ständige Termindruck dies gar nicht mehr zu?“, diese Frage stellte Bischof Kramer in den Raum. Ein wirksames Gebet habe mehr mit der Grundhaltung als der äußeren Form zu tun. Die Intensität mit der wir im Gebet Gottes Nähe verspüren, sei der richtige Gradmesser, die persönliche Einstellung zu erkennen.
Der Vorsteher der eingeladenen Gemeinde Friedberg und Bezirksältester Lothar Basche vertieften den ein oder anderen Gedanken in ihren Predigtbeiträgen.