Im Gottesdienst mit dem Bezirksapostel in Bad Homburg ging es um die allzu menschlichen Gedanken der Rache. Dem Vorbild Jesu folgend solle man aber auf das Gute schauen. Zudem bekam die Gemeinde einen stellvertretenden Vorsteher.
Am Mittwoch, 23. Februar, besuchte Bezirksapostel Rainer Storck die Gemeinde Bad Homburg. Er brachte ein Bibelwort aus Matthäus 5,40-42 mit: „Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.“
Jesu Liebe ist grenzenlos
Zunächst zeigte der Bezirksapostel anhand zweier Menschengruppen auf, wie groß Jesu Liebe sei. Er sprach Glaubensgeschwister an, die äußerlich vielleicht in friedlichen und gesicherten Verhältnissen lebten, aber innerlich voller Unfrieden, Selbstvorwürfe und Selbstzweifel seien, weil sie vor vielen Jahren einen Fehltritt begangen und jemanden verletzt haben. Der andere Beteiligte mag es schon längst vergessen haben, aber trotzdem könne man es nicht vergessen und frage sich, ob Gott das verzeihen wird. „Das nimmt Lebens- und Glaubensqualität“, betonte der Bezirksapostel.
Die andere Gruppe seien Amtsträger, die der Gemeinde dienen. Dazu gehöre ein starkes Maß an Selbstreflexion und viele würden sich fragen, ob sie das, was sie predigen, selbst umsetzen würden. Manchmal breche der Charakter negativ aus, unpassend und unkontrolliert. Dann frage man Gott: „Kannst du mich überhaupt gebrauchen?“
Der Bezirksapostel erzählte von Petrus, der Jesus über alles geliebt habe und ihn sogar mit seinem Leben verteidigen wollte und dann – in der alles entscheidenden Situation – Jesus verleugnete. Jesus sah das. Danach begegneten sich die beiden Männer und schauten sich an, doch da sei keine Anklage gewesen, kein Zurechtweisen, nur die Frage von Jesus, ob Petrus ihn noch liebhabe. Petrus konnte es bejahen und bekam – trotz des Versagens – einen wichtigen Auftrag. Dieser beweise, dass Petrus sehr wohl zu gebrauchen sei.
Das gelte besonders für die Angesprochenen. „Gott hat noch was mit uns vor im Leben und im Glauben“, sagte der Bezirksapostel.
Feindesliebe
Das Bibelwort sei unter der Überschrift „Von der Feindesliebe“ zu finden und befinde sich in der Bergpredigt. Dort setze Jesus ganz andere Maßstäbe, wie man ins Reich Gottes komme. Die Juden dachten, man müsse sich nur an die mosaischen Gesetze halten. Jesus sagte: „Ich aber sage euch“ und machte damit deutlich, dass er mehr Autorität habe als Moses. „Er ist der Gesetzgeber des kommenden Reiches Gottes“, sagte der Bezirksapostel.
Das mosaische Gesetz „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ sei ein Hinweis zur Mäßigung, aber Jesus habe noch weniger Rachegedanken gefordert. „Wir wollen uns nicht auf das Vergelten fokussieren, sondern auf das Gute“, sagte der Bezirksapostel, „wenn einer den Rock will, gib ihm den Mantel. Und wenn du ihn ein Stück begleiten sollst, dann nimm den doppelten Weg. Und wenn er etwas braucht, dann gib es ihm doch.“
Wer etwas Böses erfahren habe, der solle nicht in der Tretmühle der Rachegedanken bleiben, forderte der Bezirksapostel. Er wisse, wie schwer das manchmal sei:„Das kennt ihr doch auch. Ich nehme mal an, ihr seid auch so Menschen aus Fleisch und Blut wie ich.“ Damit fokussiere man sich aber auf das Böse. Der Bezirksapostel appellierte: „Lasst uns unseren Fokus auf das Gute legen, auf die Liebe, auf die Barmherzigkeit.“
Jesus sei hier ein Vorbild. „Gut, Jesus ist eine Ausnahmeerscheinung, da kommen wir nicht ran“, gab der Bezirksapostel zu. Aber er wiederholte, dass der Fokus auf dem Guten liegen solle. Das könne sogar dazu führen, dass der Feind auch das Gute sehe und gar nicht mehr der Feind sei. „Es ist schon notwendig, sich zu bemühen, um in das Reich Gottes eingehen zu können.“
Gottesdienstschwerpunkte
In seinem Predigtbeitrag arbeitete Bischof Jürgen Kramer die Predigtschwerpunkte heraus:
- Gott schaut nicht auf das, was daneben ging, er misst mit einem anderen Maßstab
- Mit der Kraft des Herrn könne man manchmal etwas erdulden im Vertrauen darauf, dass der Herr da sei, etwas Gutes tun könne und einen nicht alleine lasse.
Apostel Gert Opdenplatz erinnerte in seinem Predigtbeitrag an Jesus am Kreuz, der sagte: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lukas 23,34). Manchmal merke man aber, dass der andere sehr wohl wisse, was er tut, wenn er einen verletzt und einem wehtun wolle. Aber auch dann solle man auf das Gute schauen.
Ein Stellvertreter für den Vorsteher
Nach dem Höhepunkt des Heiligen Abendmahls und der Sündenvergebung folgte in diesem Gottesdienst noch ein weiterer Höhepunkt. Der Vorsteher der Gemeinde bekam einen Stellvertreter. Der Priester kam nach vorne an den Altar und empfing vom Bezirksapostel einen besonderen Segen und wurde dann per Handschlag zum stellvertretenden Vorsteher ernannt.
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