Am letzten Sonntag im Oktober feierte Bischof Jürgen Kramer einen Gottesdienst für die Gemeinden Friedberg und Echzell-Bingenheim. Er diente mit einem Bibelwort aus Kolosser 1,16 : „Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.“
Der Bischof ging in seinem Dienen zunächst auf das Eingangslied ein. „Hört, Jesus ruft.“ Er sprach von dem Komma nach "Hör", aber er wolle gerne einen Doppelpunkt dahinter setzen, denn ER rufe dich in deiner persönlichen Situation. Unabhängig, ob man gerade ganz freudig oder von größten Sorgen geplagt sei. Mancher mag vielleicht denken "Ach, die Sorgen des Anderen ... was sind die schon im Gegensatz zu meinen?“ Jede Sorge sei gewichtig – aber: Hör: Jesus ruft dich.
Bischof Kramer erläuterte weiter, dass es zur damaligen Zeit 617 Verordnungen zu den Geboten gab. Die konnte keiner einhalten. Darum hatte man Mühe, selig zu werden. Er fragte die Gemeinde: "Was hält uns heute davon ab, selig zu werden? Die Verhältnisse, Krisen, so viele persönliche Umstände?" Möge immer präsent sein: ER ruft auch dich, wenn du Mühe hast selig zu werden.
Im weiteren Dienen ging er auf das Bibelwort ein. Gott ist der Schöpfer – das erschließe sich aber nur dem Glauben und im Glauben. Die sichtbare Schöpfung gebe die Möglichkeit, die Allmacht Gottes zu begreifen.
Dazu führte er ein kleines Erlebnisan an, dass er mit einer ganz jungen Glaubensschwester vor einigen Jahren hatte.
Es war Winterurlaubszeit, im Skigebiet, im vollbesetzten Bus zur Skipiste mit viel Gemurmel und freudigem Stimmgewirr. Da sprach das junge Mädchen im Blick auf die Berge und die so schöne Landschaft: „Das hat alles der liebe Gott gemacht“. Augenblicklich sei es im Bus ganz still geworden. Ein großartiges Glaubensbekenntnis der jungen Schwester.
Die unsichtbare Schöpfung dagegen ist nicht ohne Glauben zu begreifen. Betrachte man nur das Heilige Abendmahl: Die Hostie aus Mehl und drei Tropfen Wein könne man sehen, dass jedoch mit der Aussonderung Leib und Blut Jesus hinzuträte müsse man glauben.
Im Blick auf den kommenden Gottesdienst für die Entschlafenen sei der Glaube ganz besonders gefordert. Vielleicht wurde das Besondere manchmal auch falsch interpretiert, denn nicht die Gläubigen seien die Brücke zum Heil, sondern Jesus Christus. Aber es sei Aufgabe, an der Brücke zu stehen und den Seelen durch vorgelebtes, christliches Handeln und Gebete zu helfen, die Brücke zu überschreiten. Auch in der Ewigkeit gelte, Hör: Jesus ruft!
Zu weiteren Predigtbeiträgen wurden noch die Vorsteher der geladenen Gemeinden gebeten.